2 Min. Lesezeit • von Alexander Saurwein • am 07.10.2025
Der britische Chemiekonzern Ineos schließt zwei weitere Werke in Rheinberg (NRW) – 175 Arbeitsplätze fallen weg. Zusammen mit der bereits angekündigten Schließung in Gladbeck (279 Stellen) sind damit allein in Deutschland über 450 Arbeitsplätze direkt betroffen. Europaweit hat Ineos bereits Standorte in Großbritannien und Belgien geschlossen.

Die Begründung ist eindeutig: Erdrückend hohe Energie- und CO2-Kosten bei gleichzeitig fehlendem Schutz vor Billigimporten aus Asien. Stephen Dossett, Chef von Ineos Inovyn, wird deutlich: "Europa begeht industriellen Selbstmord. Während die Konkurrenz in den USA und China von billiger Energie profitiert, werden europäische Hersteller durch die eigene Politik vom Markt verdrängt."
Seine Kritik: Moderne, effiziente europäische Werke müssen schließen, während gleichzeitig CO₂-intensivere Produktionen in Asien boomen – "Das ist nicht nur wirtschaftlicher Irrsinn, das ist ökologische Heuchelei."
Die Chemiebranche ist nur die Spitze des Eisbergs:
Wolfgang Große Entrup vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) warnt: "Die Industrienation Deutschland hat heftig Schlagseite. Wenn die Politik jetzt nicht handelt, verlieren wir nicht nur Anlagen und Arbeitsplätze – wir verlieren unsere industrielle Zukunft."
Die Probleme der Chemiebranche sind ein Warnsignal für alle energieintensiven Industrien:
Die Politik muss schnell reagieren:
Für Unternehmen in der Aluminium- und Fassadenbranche heißt das: Die Entwicklung aufmerksam verfolgen und Lieferketten diversifizieren. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Deutschland als Industriestandort noch eine Zukunft hat.
Stand: Oktober 2025
Quellen: Pressemitteilung Ineos vom 06.10.2025; dpa-Meldung; Verband der Chemischen Industrie (VCI)