3 Min. Lesezeit • von Alexander Saurwein • am 10.11.2025
Die Bundesregierung hat eine fundamentale Wahrheit vergessen: Klimaschutz ist ein Luxusproblem wohlhabender Gesellschaften. Nur wer wirtschaftlich stark ist, kann sich die Technologien, die Forschung und die Infrastruktur leisten, die echten Umweltschutz ermöglichen.
Deutschland dreht diese Logik auf den Kopf. Wir zerstören systematisch unsere Wirtschaftskraft – und damit die eigentliche Basis für nachhaltigen Klimaschutz. Eine verarmte, deindustrialisierte Nation wird weder die Mittel noch die Kraft haben, klimafreundliche Technologien zu entwickeln oder zu finanzieren. Die Rechnung ist simpel: Kein Wohlstand = kein Klimaschutz.
Schauen wir nach China: Das Land baut massiv erneuerbare Energien aus – aber eben nicht statt, sondern zusätzlich zu fossilen Energieträgern. Peking hat verstanden: Erst muss die Wirtschaft laufen, dann kann man sich Umweltschutz leisten. Deutschlands Ansatz ist das genaue Gegenteil – und wird krachend scheitern.

Die EU und insbesondere Deutschland führen gerade ein ökonomisches Selbstmordkommando durch. Die Logik ist so bestechend wie vernichtend: Wenn nur wir unsere Produkte mit immer strengeren Umweltauflagen verteuern, werden sie schlicht nicht mehr konkurrenzfähig sein.
Was passiert mit einem deutschen Stahlwerk, das CO2-neutral produzieren muss, während chinesische Konkurrenz munter mit Kohle weitermacht? Was mit einem Chemieunternehmen, das Energiekosten zahlt, die ein Vielfaches der globalen Konkurrenz betragen? Die Antwort: Die Produktion wandert ab.
Das Perverse daran: Die Produkte werden trotzdem hergestellt – nur eben woanders, oft mit schlechteren Umweltstandards. Deutschland importiert dann klimaschädliche Güter statt sie selbst herzustellen. Das Klima wird nicht gerettet, aber Arbeitsplätze und Wohlstand sind weg. Glückwunsch!
Der europäische Emissionshandel macht die Absurdität perfekt: Was Deutschland einspart, wird in anderen EU-Ländern verbraten. Wir opfern unsere Industrie für exakt null Klimaeffekt. Das "Wall Street Journal" hatte recht: Dies ist die dümmste Energiepolitik der Welt.
Berlin plant, bis 2040 eine Million Bäume zu pflanzen. Eine schöne Symbolik. Denn wenn Deutschland so weitermacht, werden wir diese Bäume bitter nötig haben – allerdings nicht fürs Klima, sondern zum Druntersitzen.
Unsere Infrastruktur ist marode, die Industrie wandert ab, die Energieversorgung ist unsicher. Vielleicht ist es tatsächlich ein weitsichtiger Plan: Wenn die Straßen unbefahrbar, die Züge kaputt und die Fabriken geschlossen sind, können wir wenigstens unter schattigen Bäumen sitzen und über die guten alten Zeiten sinnieren.
Ich hoffe nur, man plant Obstbäume ein. Apfelbäume wären ideal. Denn wenn die Deindustrialisierung erst abgeschlossen ist und wir uns Lebensmittel aus dem Ausland nicht mehr leisten können, haben wir wenigstens etwas zu essen. Klimaneutrale Äpfel, handgepflückt, regional und saisonal – das perfekte Menü für eine verarmte Ex-Industrienation.
Deutschland lässt sich von einer klimapolitischen Ideologie treiben, die ökonomischen Selbstmord bedeutet. Während China, die USA, Kanada, Großbritannien und selbst Japan pragmatisch agieren und ihre Wirtschaft nicht opfern, marschiert Deutschland stur weiter – ins Verderben.
Das Pariser Abkommen war eine Falle, und wir sind mit wehenden Fahnen hineingelaufen. Wir verantworten sechs Prozent der globalen Emissionen, zerstören aber 100 Prozent unserer wirtschaftlichen Zukunft. Das Klima retten wir damit nicht – aber unseren Wohlstand vernichten wir garantiert.
Vielleicht sollten wir uns ehrlich machen: Diese Politik ist nicht für das Klima. Sie ist gegen Deutschland. Und sie funktioniert.